5 Unsicherheiten bei Wrestlemania 31

Die wichtigste Wrestlingveranstaltung des Jahres, Wrestlemania, rückt näher und WWE hat mit vielen Unsicherheiten im Booking zu kämpfen.

5 äußerst problematische Matches will ich kurz ansprechen.

6 Mann Leiter Match um die Intercontinental Championship

Die Idee von WWE war hier wohl: Packe soviele Wrestler der upper midcard wie möglich in eine der erfolgreichsten Matcharten um einen Midcard Titel.
Das mag ja alles funktionieren (oder auch nicht), aber der Versuch, auf Krampf möglichst viele Wrestler in der Show unterzubringen ist offensichtlich und könnte sich als Bumerang erweisen. Wieviele Minuten stehen für dieses Match auf dem Ablaufplan? Wieviele Minuten entfallen dabei auf einen der 6 (!) Wrestler? Minuten, in denen sie rüberkommen oder blass bleiben?

Außerdem: Wen als Gewinner buchen?
Es bleibt eigentlich nur Daniel Bryan. Alles andere wäre eine Abstrafung sondergleichen für den Mann, der ein Jahr zuvor den Main Event rockte und selbst heute beliebter und glaubwürdiger als Roman Reigns ist.
Das wiederum macht das Ergebnis dieses Matches stark vorhersehbar.

Bray Wyatt oder der Undertaker?

Jung oder Alt? Will sich der Undertaker mit einem letzten Sieg aus dem Ring (sicher nicht dem Wrestling) verabschieden oder hilft er dabei, einem jungen Talent den Weg zu ebnen?

Bray Wyatt durfte ja schon im letzten Jahr erleben, wie „hilfreich“ so ein Match gegen einen etablierten Superstar wie John Cena ist. Würde er auch hier gegen den Undertaker verlieren, wäre das Experiment Monsterheel gescheitert und all die Arbeit umsonst.
Andererseits würde der Undertaker nach seiner Niederlage gegen Brock Lesnar auch nicht mehr mit dem Nimbus des Unbesiegbaren antreten.

Da WWE den Undertaker bis vor dem eigentlichen Match nicht zeigen will (oder kann), muss Wyatt die Promos allein bestreiten und dafür sorgen, dass das Fehdenfeuer nicht verlischt. Ein wenig Hilfe vom Meister der Kopfspielchen über das Anzünden von Schaukelstühlen hinaus wäre angebracht.

Rusev vs. John Cena – der Kampf um die Ehre

Hier geht es nur sekundär um den Titel der US Championship. Die hauptsächliche Motivation dürfte sich aus dem klassischen Länderkampf USA gegen Russland (oder irgendein anderes Land außer den USA) speisen. Es dürfte fast ein Ding der Unmöglichkeit sein, dass Vince McMahon ein anderes Ende als den triumphierenden Cena im Kopf hat. Rusev als Sieger dieses Matches und dieser Fehde wäre zwar vorstellbar, aber dafür hat man das Ganze zu sehr auf die patriotische Schiene gestrickt. Zu dumm, jetzt muss Rusev verlieren oder John Cena, die WWE und die USA verlieren ihr Gesicht. Rusev kann sich mal bei Bray Wyatt erkundigen, wie sich so eine Niederlage auf das Standing im Roster auswirkt.

WWE gegen WCW – Geschichten aus der Gruft

Dieses angesetzte Match macht für mich von allen anderen am wenigsten Sinn.

Als die WCW der WWE wirklich gefährlich werden konnte, stand Triple H noch nicht im Fokus des Main Events, um wirksam in den Kampf der beiden beherrschenden Promotions eingreifen zu können. Das Ganze ist übrigens auch schon gute 20 Jahre her. Welcher Teenager will sich denn heute mit sowas noch auseinandersetzen?
Die Geschichte wird von WWE so erzählt, als hätte Sting 15 Jahre lang nur auf diesen Moment gewartet, um Rache für den Untergang seines Arbeitgebers zu üben. Die 10 Jahre bei TNA blenden die Storyschreiber dabei völlig aus. So wie sie TNA komplett ausblenden.
Die WCW ist nicht bankrott gegangen, weil WWE alles richtig gemacht hat, sondern weil WCW alles falsch machte. Diese Promotion ist nämlich zurecht untergegangen und der Stinger wäre der letzte, der das abstreiten würde. Jetzt diese ollen Kamellen aufwärmen, nur weil man Sting damit noch einmal in einem Wrestlingring präsentieren kann?

Roman Reigns vs Brock Lesnar – ein wackliger Main Event

Das mit Abstand größte Risiko bei Wrestlemania liegt im Main Event um die WWE Heavyweight Championship zwischen Titelträger Brock Lesnar und Herausforderer Roman Reigns.

Spätestens nach dem Royal Rumble Disaster und den Buh-Rufen für Reigns muss die WWE doch begriffen haben, dass sie hier ein absolutes Risiko eingehen. Der Publikumsliebling Daniel Bryan durfte zwar noch den die hard fans Hoffnungen machen, dass es mit seiner Teilnahme im Main Event von Wrestlemania doch noch etwas wird. Nachdem er aber Roman Reigns bis Fastlane durchgeschleppt hat, wurde er mit einem Arschtritt in die Midcard verbannt und darf nun um den derzeit eher unbedeutenden IC-Titel kämpfen.

Roman Reigns ist, trotzdem WWE alles aus dem Arsenal holt, Brock Lesnar weder im Ring noch am Mikro gewachsen (obwohl Lesnar dort auch zu 90% nur über Paul Heyman vertreten ist). Meiner Überzeugung nach darf er nicht clean gegen Lesnar gewinnen und sich zum Schwergewichtschampion krönen.

Das sind jetzt nur 5 Matches, bei denen WWE Kopfschmerzen bekommt. Von den Schwierigkeiten beim Divenmatch, beim Kampf um die Tag Team Titel usw. habe ich noch gar nicht gesprochen. Hier lauern aber ebenso Fallstricke, die bei gutem Booking eigentlich nicht existieren. Wrestlemania war immer ein Selbstläufer, wo schlechte Kämpfe überdeckt werden konnten und unerwartete Entwicklungen angestoßen wurden. Wir werden sehen, ob das bei dieser Veranstaltung auch der Fall sein wird.

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