The New Day – kein Gewinn für die Tag Team Szene

Nun ist er angebrochen – the New Day. Und keiner hat es so richtig mitbekommen.

The New Day ist ein Wrestling Stable, bestehend aus Kofi Kingston, Big E Langston und Xavier Woods.
Da wurde man in den Werbepausen der WWE Show von Einspielern eines Gospelchor-Clips zugedröhnt und dann geht das Debüt dieser merkwürdigen Truppe bei Monday Night Raw einfach so unter.


Es lohnt sich aber auch nicht, sich ausgiebig mit der neuen Gruppierung zu beschäftigen. Das ist eine Totgeburt! Es ist nicht ersichtlich, wozu sich diese Drei zusammengefunden haben, was ihre Ziele sind und wohin die Reise gehen soll. Vor allem fehlt es an Persönlichkeit und Ausstrahlung.
Das Raw-Publikum (SmackDown zählt nicht) kann mit ihnen nichts anfangen, ich kann mit ihnen nichts anfangen – wer soll dann dafür zahlen, um sie in einer Großveranstaltung zu sehen?

Es ist nicht so, als wäre da kein ringerisches Potential. Big E gibt das Powerhouse, Kingston ist der Techniker und Woods … Woods ist einfach nur da. Aber keiner der Drei hat genug Persönlichkeit und Ausstrahlung, um das Stable anzuführen und eine Richtung vorzugeben. Big E Langston ist noch nicht soweit (wird es vielleicht auch nie sein) und Kofi Kingston ist vom Gimmick her ohnehin ein Leichtgewicht.

Die Motivation für die Schaffung eines neuen Stables liegt klar auf der Hand: die Tag Team Szene der WWE liegt am Boden. Sie ist das ungeliebte Stiefkind der Promotion.

Zuviele Tag Teams oder Gruppierungen wurden in der letzten Zeit aufgelöst, um den Talenten einen Push als Einzelwrestler zu geben. Siehe Wyatt Family, siehe the Shield, the real Patriots usw.
Übrig bleiben nur die Teams, die man jetzt seit Jahren kennt: Goldust & Stardust, the Usos oder die mehr oder weniger mitlaufen: Primo & Epico (auch Los Matadores) oder die aus der Not geboren wurden: The Miz / Damien Sandow, Slator Gator und Cesaro / Tyson Kidd.

Angesichts der Schieflage, in der sich die Tag Team Szene befindet, angesichts des Fehlens von echten, langfristig bestehenden Teams, ist mir dieses New Day Ding unverständlich. Man sieht doch jetzt schon, dass das Ding gegen die Wand fährt.
Für die WWE ist es natürlich eine einfache Möglichkeit, Big E Langston dort solange zu parken, bis man für ihn eine bessere Verwendung findet. Aber bis dahin wird ihm diese merkwürdige Gefolgschaft mit dem abgehalfterten Kofi Kingston und schade-dass-ihn-niemand-kennt Xavier Woods nicht weiterbringen und eher seinen Charakter schwächen. Schon diese himmelblauen Strampelhöschen mit Saurons Auge als Emblem darauf – was für Drogen nehmen die da in der WWE Kreativabteilung?
Der zweite große Fehler nach der unglücklichen Typenauswahl ist der mitleidige Versuch, das Ganze von Beginn an als Face-Fraktion zu pushen. Die Rolle des Publikumslieblings muss man sich als neues Team erst einmal verdienen. Bestes Beispiel ist doch der Shield.
Den Neuen Tag aber als Heel-Fraction zu starten, hätte bedeutet, auch Big E und vor allem Kofi Kongston Heel zu turnen. Vor allem im zweiten Fall wäre das Unfug, da das Publikum Kingston als Face sehen will. Hier beissen sich sogar beide Fehler doppelt.

Ich gebe dieser Gruppierung ein paar Wochen, dann wird man es entweder mit einem kompletten re-Branding und/oder einem Heelturn versuchen oder sie still und heimlich in der Versenkung verschwinden lassen.

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