Mit sofortiger Wirkung reagiert WWE auf eine mehrere Jahre alte Aufzeichnung, bei der Hulk Hogan rassistische Äußerungen getätigt hat.
Ganz konkret geht es da um Aufzeichnungen, die im Zusammenhang mit dem Sextape von 2006 stehen und die Beziehungen seiner Tochter Brooke betreffen. Mehrmals soll da das Wort „Nigger“ gefallen sein.
Jetzt könnte man sich da trefflich streiten, was WWE so ein alter Schmus von gestern angeht, aber wer die Schizophrenie der amerikanischen Gesellschaft kennt, weiß dass WWE nur so handeln konnte. Dieselbe Promotion übrigens, die kein Problem damit hat(te) den Ukraine-Konflikt in einer Storyline mit Lana und Rusev zu mißbrauchen und das einzige rein schwarze Stable (The New Day) als arrogante Arschlöcher vorzuführen. Weitere Beispiele erspare ich mir einfach.
Es ist auch dasselbe Land, in dem immer wieder Angehörige der schwarzen Bevölkerung von Polizisten erschossen werden oder in texanischen Gefängniszellen sterben.
Bei jedem anderen ex-Wrestler (der Hulkster steht ja nun seit Jahren nicht mehr im Ring) wäre man einfach darüber hinweggegangen, aber die Beziehung zum american hero Hogan ist für WWE schon etwas Besonderes. Waren es doch seine Fehden gegen Andre the Giant oder Roddy Piper, die WWE in den späten 80ern an die Spitze des Wrestlingbusniess katapultierten und den Mythos Wrestlemania begründeten. Doppelt tragisch, weil Hogan im aktuellen Geschäft keine tragende Rolle mehr spielt, aber WWE durch solche Vorkommnisse immer noch schaden kann. Hogans nachträgliche Entschuldigungen und WWE’s Aktionismus sind hier nur Schadensbegrenzung. Der Schöpfer der Hulkamania Bewegung und WWE sind zutiefst und unauflösbar miteinander verbandelt. In guten wie auch in schlechten Zeiten.