WWE zum Kopfschütteln und Fremdschämen

Ja, man schüttelt mit dem Kopf und schämt sich ganz doll fremd für das, was WWE einem (und das gar nicht mal so selten) an Storylines und Angles anbietet. Trauriger Höhepunkt war das „Aufeinandertreffen“ von Braun Strowman, Brock Lesnar und Kane in der RAW Ausgabe vom 8.1.2018.

Es ist nicht so lange her, dass Dave – the Meltman – Meltzer bekanntgab, dass die TV Ratings der WWE Houseshows so niedrig wie seit Jahren nicht mehr seien. Das ist auch kein Wunder bei dem Unsinn, den WWE seinem „Universum“ um die Ohren haut. Wir haben es ja verstanden, das für den Rumble angesetzte Match zwischen Strowman, Kane und Lesnar ist das Beste, was ein Wrestling Sports Entertainment Fan zu Lebzeiten erleben kann. Ein Kontrahent bedrohlicher als der andere. Und Strowman ist nun mal das Monster schlechthin. So weit, so gut.
Aber irgendwann wird es völlig unglaubwürdig, unnötig und peinlich. Nämlich dann, wenn Braun Strowman ungehindert (!) (die meisten Bühnenarbeiter stehen im Sicherheitsbereich mit Kameras und Smartphone bewaffnet) mit einem Enterhaken (wie kam der denn so auffällig platziert dort hin?) und einem Seil eine (offensichtlich nur zu diesem Zweck errichtete) Bühnenkonstruktion umreißt und sie auf seine Gegner Kane und Lesnar fallen lässt.
Das ist so … *facepalm*

Wir wissen, zu was Strowman fähig ist. Er hat schon Krankenwagen umgeworfen (ob der Roman Reigns da überhaupt noch drin war?), den Ring demoliert (immer dieser Big Show) und einen Ausflug in ein Müllauto überstanden. Wozu muss er noch ein Gerüst umwerfen? Hätten es ein paar Ohrfeigen ala Obelix nicht auch getan? Wie erklärt man dem Zuschauer, dass diese Aktion seitens seines Arbeitgebers keine Konsequenzen hat? Wie kann es sein, dass jeder normale Mensch nach so einem Zwischenfall zerquetscht unter Zentnern Metall liegen würde, aber bei WWE ein Kane aus eigener Kraft und schlecht geschauspielert wieder hervorkrabbelt?

Als sich Lesnar und der Undertaker auf dem Höhepunkt ihrer Fehde im Backstagebereich prügelten, wirkte das glaubhaft und bedrohlich. Hier hat man den Eindruck, die Akteure spulen das ihnen vorgegebene Skript ab, das von einer Horde Teenager auf Zuckerplörre in der Kreativabteilung zusammengekloppt wurde. Alles wild an den Haaren herbeigezogen und vorhersehbar. Keinem der beteiligten Wrestler bringt es etwas. Den Zuschauern erst recht nicht und die Quoten bleiben im Keller.

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