Was wird 2017 im Wrestling bringen?

Ein aufregendes Wrestling-Jahr 2016 liegt hinter uns und ich versuche, Vorhersagen für 2017 zu treffen.

Auch 2017 sinkende Zuschauerzahlen?!

Wenn kein Wunder geschieht, wird der Marktführer WWE auch in diesem Jahr mit sinkenden TV-Ratings und leeren Hallen bei Live-Shows zu kämpfen haben. Dieser Trend lässt sich seit Jahren beobachten und keine seither getroffene Maßnahme konnte dies aufhalten oder sogar umkehren. Wahrscheinlich wird Vince McMahon auf Nummer Sicher gehen und John Cena zum 16. Mal zum WWE Champion machen. Dazu kommt, dass das „Problem“ Roman Reigns immer noch nicht gelöst ist. Der Knoten will einfach nicht platzen. Obwohl es nicht unbedingt an Reigns liegt, muss in 2017 die Wende geschafft werden, egal wie – sonst ist er weg vom Fenster.

Man kann schließlich nicht ewig auf den Undertaker bauen, sein Eintritt ins Rentnerdasein steht kurz bevor. Ich bin sicher, derzeit feilt er an seiner Retirement-Speech.

Schwache Zugpferde

Für Brock Lesnar wird es schwierig werden, nach der UFC Sperre und der klaren Niederlage gegen Bill Goldberg zu alter Stärke zu finden. Auch bei Bill Goldberg lassen sich die verbliebenen Auftritte und Ring“kämpfe“ an den Fingern einer Hand abzählen. Man sollte die wenigen Möglichkeiten dazu verwenden, ein erfolgversprechendes Talent zu pushen. Aber nicht Kevin Owens. Das würde dort alles sinnlos verpuffen. Der Junge ist gut, aber als Heel-Champion unglaubwürdig. Die Partnerschaft mit Chris Jericho ist witzig und unterhaltsam, aber für die Rolle des WWE Posterboys reines Gift.
Mit etwas Weitblick kann man sich Big Cass in dieser Rolle vorstellen. Momentan wird er in diesem mittlerweile sehr drögen Tag Team mit Enzo Amore verheizt. Enzo wird nur noch als Clown eingesetzt und ich habe Angst, dass davon etwas auf das Talent Big Cass abfärben wird.

Bei Seth Rollins bin ich mir auch nicht sicher. Er macht alles richtig, aber irgendwie kommt er beim Publikum nicht wie ein ernsthafter Herausforderer an. Seine Arbeit im Ring ist phantastisch und immer ein Hingucker. Am Mikrofon schlägt er Kandidaten wie Reigns um Längen. Er hat das richtige Aussehen, um auch im weiblichen Teil des Publikums seine Fans zu finden; aber seit seinem Faceturn ist irgendwie jede Energie raus. Ob die aus dem Nichts herbeigezauberte Fehde mit Triple H etwas ändern wird?!

AJ Styles und Dean Ambrose treten auf der Stelle. Styles ist das Beste, was WWE im Ring passieren konnte. Leider mag man ihn viel zu sehr, als dass man ihn ausbuhen möchte, wie es sich aber für einen Heel gehört.
Ambrose und Styles haben massiv durch die Ellsworth-Posse verloren. Solche fixen Ideen seitens Vince dürfen nicht mehr Bestandteil eines Main Events sein.

Eine Nummer kleiner – die Cruiserweights

Was sich wirklich gut entwickelt ist die Cruiserweight Division. Die Hereinnahme eines zum Heel geturnten Neville war überfällig und zahlt sich für alle Seiten aus. Wie eine Frischzellenkur für den bereits als Stuntman für Kinder abgestempelten Adrian Neville. Ich sehe da großes Potential, wenn es WWE nicht verbockt oder den Kader nicht noch aufstockt.

Die Tag Team Szene – das ungeliebte Kind

Die Tag Team Szene ist eher so lala. Es tummeln sich viele mittelmäßige Teams, die kein Standing haben und nur Zeit totschlagen. Cesaro und Sheamus als Tag Team? Doch nur, weil man mit ihnen als Single Wrestler nicht weiß, wohin. Randy Orton in der Wyatt Family? Da hätte er auch gleich eine längere Pause einlegen können. Die gefühlte Unsichtbarkeit wäre dieselbe.

Reißen es die Wrestlerinnen?

Womens Wrestling – viel Licht und Schatten. Größtes Problem ist, dass der Kader zu schwach besetzt ist, um ihn gleich stark auf zwei Brands aufzuteilen. Bei RAW werden wir wohl irgendwie immer einen Dreikampf zwischen Bayley, Charlotte und Sasha Banks sehen, bei Smackdown wird man nicht auf Becky Lynch oder Nikki Bella verzichten können. Vielleicht erhält Natalya ja nochmal einen Titel-Run.
Um Bayley mache ich mir große Sorgen. Sie hat soviel Babyface Potential wie Vince McMahon ungeduldig ist. Sie wird wohl auf Teufel komm raus den Fans reingewürgt und wenn die Sache schiefgeht, sind wieder die undankbaren Fans schuld.

Auf vieles Andere kann und will ich hier platzmäßig nicht eingehen. Nur soviel: in der Midcard ist WWE richtig stark besetzt (The Miz, Rusev, Ziggler, Balor …), spielt die Karten aber nicht optimal aus. Aber genau aus der Midcard kommen die Topstars von morgen. Bisher herrscht dort eine gähnende Lücke und man droht, den Anschluß zu verlieren. Die alten Recken wie Undertaker, Mick Foley, The Rock, Kane oder auch Triple H können bei den PPVs nicht immer die Kastanien aus dem Feuer holen.

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