Da hatte es die Monday Night RAW Ausgabe vom 22.02.2016 aber in sich. Shane McMahon, der verlorene Sohn, kehrt zurück zu WWE und daraus resultiert ein Hell in a Cell Match gegen den Undertaker bei Wrestlemania.
Doch alles ein bisschen der Reihe nach: Eigentlich sollte das nur wieder ein langweiliger Opener mit einem noch langweiligeren Promo-Segment zwischen Vince McMahon und Tochter Stephanie werden. Irgendeinen Award, der keinen interessiert, wollte Sugardaddy an seine Prinzessin übergeben (was auch keinen interessiert). Alles lief schmalzig und von vielen What? Rufen begleitet ab wie geplant – bis die „Here comes the Money“ Musik von Shane O Mac ertönte. Die Reaktion des Publikums war durchaus mit dem begeisterten Jubel bei AJ Styles WWE Debüt vergleichbar. McMahon Junior machte dann auch nicht viele Worte. Seiner Ansicht nach hätten Stephanie und Triple H das Unternehmen WWE in den Sand gesetzt. Schlechte TV Ratings, fallender Aktienkurs und viele Ausfälle durch Verletzungen (wobei ich letzten Punkt nur bedingt an den zwei Nasen festmachen würde). Es wäre nun an der Zeit, dass der richtige Mann das Steuer bei RAW übernimmt und das wäre nicht Stephanie 😉
Nach einer Stephanie McMahon typisch-unverschämten Zwischenbemerkung klärte der große Bruder sie darüber auf, warum das alles. Der große Vince MchMahon hätte vor Jahren einen Deal verbockt, wobei er die Situation noch gerettet hätte. Als Dank für diese Großtat hätte er sich eine Auszeit erbeten, in der er sich eigenen Projekten widmen könne, was aber nicht heißt, dass er damit seinen Anspruch auf WWE aufgäbe. Als Vince das alles mehr oder weniger bestätigen musste, war das Töchterchen mal ganz schön am Schlucken.
Der Seniorchef war dann auch bereit, dem Kronprinzen Shane etwas mehr Kontrolle zuzugestehen – wenn, ja wenn er ein Match bestreitet und natürlich gewinnt. Als Ort für die Auseinandersetzung bestimmte er Wrestlemania, als Gegner niemand geringeren als den Undertaker und als Matchart – wie sollte es anders sein – Hell in a Cell!
Da kommen wir auch schon zum Problem bei der ganzen Idee.
Ja, abgesehen von seinem Engagement bei NXT kann ich der Rolle Triple H bei WWE derzeit nicht viel abgewinnen. Dieser Authority Angle hat sich abgenutzt und auf das Titelmatch zwischen Reigns und ihm bei Wrestlemania 32 schaue ich mit Grausen. Ich bin mir auch sicher, dass die Dinge unter Shane McMahons Verantwortung anders laufen könnten. Wieviel anders weiß ich nicht, da letztlich doch immer nur einer bestimmt. Der alte Mann.
Rein wrestlerisch hätte es dieses Match bei WM 32 nicht gebraucht. Es hat sich auch keiner so wirklich gewünscht, wenn man mal die Publikumsreaktion nach Verkündung heranzieht. McMahon Junior war jetzt über Jahre nicht im Ring bzw. WWE zu sehen. Man kann davon ausgehen, dass er in der Zwischenzeit eine Menge Ringrost angesetzt hat. Zudem kommt dieser Kampf jetzt aus dem Nichts. Kein Aufbau, keine Fehde, keine Kopfspielchen des Undertaker, nur das reine Business.
Der Undertaker hätte aufhören sollen, als es noch ein Zeitfenster dafür gab. Jetzt tritt er nur aus der Routine heraus an. Einen glaubhaften Gegner gibt es nicht bzw. steht aus vielen Gründen nicht zur Verfügung. Sting verletzt, the Rock wird wohl anders eingebunden werden, Kurt Angle ist unwahrscheinlich, Goldberg ebenso. Shawn Michaels im Ruhestand und Cena, Orton, Seth Rollins in der Reha.
Ehrlich, diese ganze Storyline wäre abseits von Wrestlemania eine Knalleridee, aber bei The Grandmother of them All will ich bestes Wrestling sehen und keine Gedenkveranstaltungen.