Call a match

Im Wrestling ist der Begriff call a match oder calling a match  mit dem Geschehen im Ring selbst verbunden. Früher waren die Kämpfe oder Matches abgesehen vom Ergebnis und ein oder zwei Spots nicht abgesprochen. Ein der beiden Wrestler musste also bestimmen, wie der Kampf abläuft – quasi das Match choreographieren. Wrestling ist ein Sport, dessen übertriebene Aktionen lebensgefährlich sind. Aus diesem Grund müssen die beteiligten Akteure genau wissen, welche Aktion jeweils ansteht und wie sie auszuführen ist. Daher muss jeweils ein Wrestler die Ansage machen, welche Aktion (oder Aktionenfolge) durchzuführen ist und wie. Im Prinzip ruft (call) er diese Ansagen dem Gegner zu. Betrifft es nur eine einzige Aktion, spricht man von call a spot, auf das gesamte Match bezogen call the match.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Heel Wrestler für das calling the match verantwortlich ist, denn seine Aufgabe ist es, das Babyface over zu bringen (gut aussehen zu lassen). Heute sind die Rollen im Match oftmals nicht mehr eindeutig verteilt oder es handelt sich um eine Face vs. Face oder Heel vs. Heel Konstellation. Dann übernimmt der erfahrenere Wrestler die Aufgabe des match callings. Derjenige, der das Match called (wie so oft gibt es keine adäquate deutsche Übersetzung, weshalb dieses denglish wieder mal so schief klingt) bestimmt damit auch die generelle Geschwindigkeit (pace), den Einsatz von Pausen, die zur Anwendung gebrachten Aktionen (Würfe, Haltegriffe, Hot Spots etc.) und letztlich auch die Matchdauer. Es versteht sich von selbst, dass die Qualität eines Wrestling Matches mit der Fähigkeit dessen steht oder fällt, dem das call a match zufällt. Die Ringpsychology spielt hier eine große Rolle, von der Bret Hart immer sagte: manche haben sie einfach, manche eignen sie sich an und manche haben sie nie.