Der Phänomenale hat zugeschlagen und bei der SmackDown Show in Manchester (WWE ist ja klassisch auf er Europa-Tour) die World Heavyweight Championship von Jinder Mahal gewonnen.
Das muss man sich mal vorstellen: es ist kein PPV sondern eine gewöhnliche SmackDown Ausgabe noch dazu im Ausland (!) und das, wo der Main Event der Survivor Series mit dem Match gegen Brock Lesnar schon auf der Card stand.
Der völlig überraschende Titelgewinn hat eher weniger mit AJ Styles zu tun aber umso mehr mit dem bisherigen Inhaber Jinder Mahal.
Entweder hat er sich eine Verletzung zugezogen (nicht unwahrscheinlich bei seinem Gestolpere durch den Ring) und man hat daher den Titelwechsel eingeschoben oder in der Führungsetage von WWE hat man endlich realisiert, dass er eine Fehlbesetzung ist.
Man muss einfach mal anerkennen, dass es die Wrestling Fans in den USA und Europa herzlich wenig kümmert, was ein Champion Jinder Mahal in oder außerhalb des Ringes tut. Abgesehen von Teilen der indischen Zuschauer haben die meisten Amerikaner wahrscheinlich keine Vorstellung davon, was der Titel eines „Maharadschas der Neuzeit“ bedeutet und wie sie auf ihn reagieren sollen. Als Heel wirkt er nun mal nicht sehr bedrohlich und aufgrund seiner Vorgeschichte auch eher wie ein Ausrutscher, denn ein glaubwürdiger Champion.
Mahal hat ja nun wirklich an seiner (Körper)Physik gearbeitet, aber leider vergessen, zusätzlich ein paar Trainingseinheiten im Ring und am Mikro einzulegen. Sehr gut möglich, dass Vince das Experiment Jinder Mahal nun endgültig als gescheitert ansah und die Reißleine gezogen hat. Möglicherweise hat auch Brock Lesnar als Gegner ein Wörtchen mitgeredet. Dass ihn sowohl Lesnar als auch Heyman nicht für vollgenommen haben, hat man ja in der Antwort der Bestie auf die Herausforderung Mahals gespürt. Und da Lesnar voraussichtlich bis auf Weiteres Universal Champion bleibt, ändert das auch nichts an seinem Match gegen den SmackDown Titelträger. Diese Matches sind ja nicht personengebunden.
Wie sich die Sache mit AJ Styles weiterentwickelt – schwer zu sagen. Die Kampfpaarung klingt auf jeden Fall um einiges interessanter, auch wenn Styles hier die Rolle des Underdog zukommt.
Für Jinder dürfte es nun gleich um ein paar Stufen auf der Karriereleiter nach unten gehen. Nach dem Titelverlust ist seine Teilnahme an der Survivor Series überflüssig (die Teams stehen fest) und für die regulären SmackDown Shows fehlen ihm nun glaubwürdige Gegner und Fehden. Kann sein, dass wir ihn für einige Zeit gar nicht mehr zu sehen bekommen, falls sich nicht eine Storyline mit AJ Styles ergibt, wobei der Titel nach dem Heisse-Kartoffel Prinzip hin und her wechselt. Was wir alle nicht hoffen.