Die WWE Großveranstaltung Royal Rumble 2022 ist nun auch wieder Geschichte und im Internet wird bereits debattiert, wie dieser PPV einzuordnen ist. Ich will hier gar nicht so sehr auf die Kämpfe selbst eingehen, nur die Ergebnisse einordnen.
Hauptelement des Royal Rumble ist ja die Battle Royal, die es mittlerweile auch für die Damen des Sports gibt. Hier haben wir zwei eindeutige Gewinner und das ist immer gut. Brock Lesnar ist der Gewinner der Mens Battle Royal und Ronda Rousey gewann die Womens Battle Royal. Brock Lesnar als Sieger war abzusehen und entgegen der ganzen Schlau-Daher-Reder ist das ein logisches und sinnvolles Resultat. Aber da kommen wir gleich noch drauf zu sprechen. Ronda Rouseys Rückkehr kam ein bisschen plötzlich, aber auch ihr Sieg ist alternativlos. Ein bisschen sinnlos wäre er gewesen, wenn sie nicht lange bleibt. Warten wir es ab.
Warum sind Brock Lesnar und Ronda Rousey als Gewinner ihrer jeweiligen Matches alternativlos und tragisch zugleich?
WWE tut sich schwer damit, und da reden wir schon seit Jahren drüber, eigene und frische Stars zu erschaffen. Talentaufbau war mal eine herausragende Qualität bei NXT, aber nach dem Wechsel in den Kader der Hauptshows erreichten die nie die Insel der Relevanz. Falsches Booking, ein anderer Kampfstil, bescheuerte Storylines. Die Zufallsfunde wie Daniel Bryan / Bryan Danielson sind nun bei der AEW Konkurrenz. Die verlässlichen Veteranen aus dem Goldenen Zeitalter wie Undertaker oder Steve Austin sind in Rente und schauen vielleicht für sporadische Aktionen noch einmal rein. Da ist Brock Lesnar der letzte verbliebene Athlet mit Strahlkraft und guter Reputation, auch weil er sich bei WWE nie für irgendsoeine Bray Wyatt Scheiße hingegeben hat. Ähnlich ist es bei Ronda Rousey. Direkt aus dem MMA Bereich zum Wrestling gewechselt und eingeschlagen wie eine Bombe. Auch weil sie sich nicht mit Kinkerlitzchen aufhielt. Ihre unbedachten Worte über Wrestling als Fake klammern wir hier mal aus.
Also, wenn man Diamanten wie Lesnar oder Rousey im Schatzkästchen hat, muss man diese einsetzen, wenn alles andere nur noch vergoldetes Blech ist. Vor allem vor dem Hintergrund, was diese zwei letzten Stars Vince McMahon kosten!
Wenn das Ergebnis für jeden bereits im Vorfeld ersichtlich ist, muss man eben an der unterhaltsamen Präsentation arbeiten. Das ist bei so Gimmick Matches wie einer Battle Royal nicht einfach. Zuviele Akteure im Ring und die Versuchung ist groß, dämliche fun spots einzubauen oder sich in zweitrangigen Angles zu verzetteln (Wer hält den Rekord für die meisten Eleminations? Was fällt Wrestler xyz diesmal ein, um wieder in den Ring zu kommen? etc.). Deshalb ist für mich die Battle Royal immer nur eine Gelegenheit, um Wrestler in Cameo-Auftritten zu sehen, die eigentlich vom Bildschirm verschwunden sind. Oder eigentlich woanders tätig sind. Siehe Mickie James.
Bei den anderen Begegnungen, den Single Matches gab es auch keine großen Überraschungen. Das ist gut so. Im Moment macht das keinen Sinn für WWE. Man hat das am Beispiel Big E gesehen. Als Wrestler top, aber als Titelträger? Da ist er einfach (noch) nicht bereit und geeignet.