Betrachtungen zum Summerslam 2015

Nun ist auch wieder der WWE Summerslam 2015 Geschichte und hält einge Menge zum Diskutieren bereit.

Die ausgewalzte Dauer der Veranstaltung

Mit 4 Stunden Nettolaufzeit macht der Summerslam so langsam Wrestlemania Konkurrenz. Worauf müssen wir uns dann bei WM 32 einstellen? 8 Stunden oder doch eine auf 2 Tage verteilte Großveranstaltung? Soviel Zeit für eine Großveranstaltung, das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich Matches auf der Card finden, die nur deshlab dort stehen, weil man wirklich ALLE Stories erzählen möchte. Auch wenn das das Publikum so gar nicht interessiert.

Warum John Stewart?

John Stewart, langjähriges Aushängeschild der Daily Show, ist hervorragend darin, als John Stewart die Daily Show zu moderieren. Als Gastgeber des Summerslam und maßgeblich Beteiligter eines kontroversen Finishs in einem der beiden Main Events empfand ich ihn als Fehlbesetzung. Aber WWE hat scheinbar einen Narren an VIPs und Sternchen aus anderen Bereichen gefressen, mit denen man Kasse machen will.

Zugegeben, John Stewart ist unterhatsam und zudem bekennender Wrestling Fan, dessen kurze Ausflüge ins Wrestling(Promo) Geschäft recht unterhaltsam waren – aber als Gastgeber einer kompletten Großveranstaltung? Nein danke.

Brauche ich dieses ganze Rusev, Ziggler, Lana Gerümpel?

Dolph Ziggler ist ein Musterbeispiel eines athletischen Wrestlers, Rusev sowas wie die billige, bulgarische Ausgabe von Brock Lesnar und Lana hat die Rolle des weiblichen Heelmanagers neu definiert – in dieser Konstellation langweiligen alle Akteue nur noch das Publikum. Das ist so sinn- und ziellos, dazu unglaubwürdig und keines Wrestlers würdig. Ich denke da einfach an die Zeiten zurück, als Lana im hautengen Businesssuit zusammen mit Rusev zum Ring kam und nach einer verbalen „Rusev … Crush!“ Aufforderung so ziemlich jeder Gegner im Accolade aufgeben musste. Heute ist aus der toughen Lana von einst ein Jeans-tragendes Dolph Ziggler Groupie geworden und Rusev irrt mit Summer „schade-dass-ich-niemanden-interessiere“ Rey durch die Welt der schlechten Promos.

Ich möchte ein neues Tag Team: Stardust & Wade Barrett

Stardust und Wade Barrett: zwei Wanderer durch das öde Tal des schlechten WWE Bookings … Was wäre besser, als es mit diesen beiden Ausnahmewrestlern in einem Tag Team zu versuchen?

Und dann nochmal ein Wort zu Adrian Neville, dem Mann, den die Schwerkraft vergaß (und sich bis jetzt noch nicht rückerinnert hat). Der braucht keinen Tag Team Partner. Er schafft es auch so, mit seinem Können und seinem Gimmick, das offensichtlich immer noch frisch und unverbraucht wirkt. Dazu hat er die seltene Gabe, jeden seiner Gegner gut aussehen zu lassen.

Bei diesem Tag Team stimmt es derzeit

Die Tag Team Gürtel sind jetzt wieder bei dem Stable, wo sie derzeit hingehören: The New Day. Es gibt kein WWE Tag Team momentan, dass es sich mehr verdient hat, den Tag Team Titel zu halten als The New Day. Mit einem sehr holprigen Start in die Tag Team Szene eingefallen, zeigen sie jetzt, warum sie zurecht oben stehen. Hervorragende Chemie im Ring, unterhaltsame Promos und kein Publikum, bei dem sie nicht massiv Heat ziehen. Jetzt braucht es nur ein mindestens ebenbürtiges Tag Team, mit dem sie sich fetzen können. Wei damals Edge und Christian mit den Hardys oder den Dudley Boyz. Die Prime Time Player sind es nicht, the Ascension auch nicht und Los Matadores erst recht nicht. Bleiben nur Stardust/Barrett oder die rückkehrenden Usos.

Ein schwaches Finish Teil 1

Abgesehen von Seth Rollins Ringoutfit (dieser weiße Power Ranger Anzug, das kann nur Teil des Heelgimmicks sein!) war das Aufeinandertreffen mit John Cena um sowohl den WWE Heavyweight Championship Gürtel als auch den US Title ein mehr als unterhaltsames Match. Bis … ja bis irgendeinem zugedröhnten Booker der Wahnsinnseinfall mit dem Heel turnenden Gastgeber kam. Ein Stuhl und einen John Stewart, mehr hat es nicht gebraucht, um John Cena vom 16. Gewinn des Weltschwergewichtsgürtels abzuhalten. Wieder wird es heißen, dass Rollins allein nicht gewinnen kann. Liebes WWE, ein Heel Champion muss nicht immer als Feigling gebooked werden, er kann auch mal ein Match überzeugend gewinnen.

Ein schwaches Finish Teil 2

Kommen wir mal zum eigentlichen Main Event, dem Aufeinandertreffen zwischen Brock Lesnar und dem Undertaker.
Vorweg: Danke an WWE, dass ihr aus einem der verdientesten Wrestler der letzten 25 Jahre und einem Gimmick des Jahrhunderts einen Ottonormalverbraucher gemacht habt. Der mystische Undertaker ist jetzt der King of Low Blows from Low Blow City, Bitch!
Es war jedem klar, dass der Undertaker gegen Lesnar nicht klar gewinnen kann, aber statt sagen wir mal Kane zum Ring stürmt und seinemn Bruder hilft oder was weiß ich an Nachvollziehbarem passiert, gibt es eine Ringglocke zur falschen zeit, einen Mittelfinger, ein nicht gesehenes Tapping Out … ach, das war einfach so schlecht und auch wieder durchsichtig. Durchsichtig, weil man mit aller Macht das Match bei Wrestlemania 32 durchdrücken will. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, glaubt Vince McMahon, dass bei Undertaker/Lesnar das große Geld zu holen ist.

Sagt mir einfach, dass Vince Russo weit weg war, als das gebooked wurde.

Schreibe einen Kommentar