Ich habe schon einige Wrestling-Hochzeiten, Verlobungen oder andere Zeremonien dieser Art gesehen. Ausnahmslos waren alle peinlich. Ein paar dieser Exemplare alberner Fensehunterhaltung waren wenigstens so schlecht, dass sie schon wieder gut waren. Zumindest strahlten sie die Wirkung eines Verkehrsunfalls aus: man musste einfach hinsehen, denn nicht selten endeten diese Trauungen in einem Fiasko.
Was AEW kürzlich „produziert“ hat, war noch nicht schlecht genug, um schon wieder kultig zu sein. Es war einfach nur schlecht gemacht, billig und zeigt, wie weit AEW teilweise von einer soliden Wrestling-Promotion entfernt ist.
Kip Sabian möchte seine Penelope Ford heiraten. Miro (ihr kennt ihn noch als WWE’s Rusev) hat nichts unter Kontrolle und der spacke Hering mit den Händen in den Taschen (Orange Cassidy) versaut dem jungen Glück auch noch das letzte Quentchen Amüsement ihres großen Tages. Aber seht selbst.
Ein Haufen Nobodies in einer billigen Hochzeit. Das „Publikum“ ist derart gelangweilt und angeödet, dass es Haddaways „What is love – Baby don’t hurt me“ intoniert. Was will uns Tony Khan damit sagen? Hier findet noch jeder Aushilfsjobber seinen Platz in der Undercard?
Rusev (Miro? Rusev? … whatever) ! Du warst doch mal ein verlässliches Wrestlingtalent in der gehobenen Midcard – was zur Hölle ist passiert? WWE verlassen, weil die Storylines immer beschissener wurden – nur um in einer Promotion zu enden, wo die Storylines noch beschissener sind.
Das alles hat keinen Sinn oder Verstand. Da hat jemand ähnliche Angles in den WWE/WWF Archiven gesehen und es auf AEW übersetzt. Ohne Gespür für die Dramaturgie, ohne einen Benefit für das Babyface einzukalkulieren. Einfach nur des schnellen Pops wegen und um Sendezeit zu füllen.