Das Ringpolster grüßt ein letztes Mal – Zum Tode von George „The Animal“ Steele

Es geht gerade frisch herum – am 16. Februar diesen Jahres verstarb Wrestlinglegende und WWE Hall of Fame Mitglied George „The Animal“ Steele im Alter von 79 Jahren.

Die heutige Generation von Wrestlingfans wird mit dem Namen George „The Animal“ Steele nichts anfangen können, aber Freunde des gepflegten Mattensports aus den 70er und vor allem 80er Jahren wissen, was für eine Legende abgetreten ist.

Als „The Animal“ im Ring wütete – waren das die Zeiten, als Gimmick und Kayfabe heilige Kühe dieses Sports waren und ein Ignorieren dieser ungeschriebenen Gesetze eine Verbannung in die Antarktis nach sich zog.


Seine wohl PR-trächtigste Fehde war die Auseinandersetzung mit dem „Macho Man“ Randy Savage und der bezaubernden Miss Elizabeth, die sich von 1986 bis 87 erstreckte. Was für ein seltsames aber ungemein erfolgreiches Aufeinandertreffen unterschiedlichster Charaktere.

Viele, die sein Wirken bei WWE (damals WWF) ab den frühen 1980ern verfolgt haben und ihn nur als zurückgebliebenes, haariges Etwas aus WeißGottWoher kennen – werden erstaunt sein, was für ein feiner und vor allem intelligenter Kerl das gewesen ist. Der hat nicht immer nur in ein Mikro gestöhnt oder gegrunzt und grenzdebil geguckt. Im Gegenteil; seine späteren Interviews zeigen einen Mann, der sich eloquent auszudrücken konnte und der vor allem wusste, wie das Wrestling Geschäft funktionierte. Auch wenn er selbst nicht wrestlen konnte. Sorry Mr. Steele – alle, und vor allem Sie, wussten es (und konnte es problemlos zugeben): im Ring waren Sie eher ein Brawler, denn ein Techniker oder Athlet. Kein Performer, der auf Ringfinessen setzt sondern einen harten, brachialen Stil bevorzugt. Das Fehlen von Ringfertigkeiten machte ein George Steele durch sein große Verständnis der Ringpsychologie und das völlige Ausleben seiner Rolle mehr als wett.
Sein Markenzeichen: Das Zerfleischen und Aufessens des obersten Ringpolsters behielt er bis zum Schluss bei!
Wenn das keine Hingabe und Ausdruck des In-der-Rolle-Bleibens ist. So etwas kann es heute nicht mehr geben. Steele, der noch lange Zeit parallel zu seiner Wrestlingkarriere als Trainer/Lehrer arbeitete, legte sich etxra das Gimmick des maskierten Wrestlers „The Student“ zu, um nicht von seinen echten Schülern erkannt zu werden.

Mein Gott, und wen hat dieser Steele nicht alles wrestlen dürfen?

Hier hat eine wirklich außergewöhnliche Karriere ihr definitives Ende gefunden und der Captain Redneck zieht seinen Hut und wird ein Ringpolster zum Abendessen verspeisen.

Schreibe einen Kommentar