Heelturn

Wenn ein Wrestler sehr lange als Face oder Babyface unterwegs und für den Zuschauer keine Spannung im Charakter oder dessen Entwicklung zu erkennen ist, kann es erforderlich sein, einen „Gesinnungswechsel“ herbeizuführen. Aus dem guten und anständigen Wrestler wird ein hinterhältiger und unfair kämpfender Publikumsfeind. Selten geschieht das von jetzt auf sofort, sondern deutet sich in der Entwicklung an, was das Interesse am zukünftigen Geschehen aufrecht erhalten soll.
Ein Heelturn wird oft benutzt, um Kampfpaarungen oder Fehdenprogramme zu ermöglichen, die sonst aufgrund ihrer Konstellation keinen Sinn ergeben (Heel vs Heel, Face vs Face) oder um den Gegner (der dann logischerweise ein Face ist) noch mehr Publikumsgunst zuteil werden zu lassen. Besonders wirksam ist ein Heelturn, wenn er innerhalb eines Tag Teams oder ein Stables von „Freunden“ durchgezogen wird. Der Zuschauer leidet am Verrat durch den besten Freund oder Partner förmlich mit und stellt sich erst Recht auf die Seite des Hintergangenen Face. Sie Seth Rollins‘ Verrat am Shield.

Wenn also aus dem Face ein Heel wird, nennt man das Heelturn – andersherum einen Faceturn. Leider gibt es dafür keine wirklich gut klingende deutsche Entsprechung, weshalb viele Wrestling Fans auf ein denglisches Kauderwelsch zurückgreifen, was dann zum Teil so klingt: Er turnt wohl bald Heel …