Ja Kinder, so kann’s auch gehen. Zwei Athleten im Ring, die genau wissen was sie tun. Ein Intercontinental Championship Gürtel, der unter Gunthers Ägide wieder an Prestige gewinnt und ein Beweis dafür, dass keine Leitern, Kendo-Sticks oder absurde Flugmanöver nötig sind, um ein gutes Wrestling Match zu servieren.
Hier am 4. November 2022 hat wirklich alles gestimmt, auch wenn ein derart auffälliger Größenunterschied immer eine gewisse Gefahr für ein Wrestling Match darstellt. Der kleinere Wrestler darf nie von Beginn an chancenlos wirken. Aber Rey und Gunther haben sich bemüht, alle Aktionen glaubwürdig rüberzubringen und die unglaubwürdigen erst gar nicht anzuwenden. Ich mag Gunthers furztrockenen Stil sehr. Sein Moveset dürfte noch weniger variabel als das von John Cena sein, aber das ist kein Nachteil. Ein Powerhouse wie er sollte genau so wrestlen, wir er es tut. So hat er alle Möglichkeiten, in Zukunft immer noch den ein oder anderen neuen Move zu zeigen. Und zwar so, dass es auffällt. Rey Mysterio tut diese Niederlage nicht weh. Er braucht den IC Gürtel nicht, er braucht diesen Sieg nicht. Was es aber brauchte, war ein Veteran wie ihn, um dieses gute Match in den Ring zu bringen.
Wenn das doch nur Schule machen würde.
Dass die Legende einer möglichen Fehde gegen seinen Sohn Dominik aus dem Weg ging, indem er zu SmackDown wechselte – naja, halte ich für einen Fehler. Das letzte Wort sollte da noch nicht gesprochen sein. Dass er eine Verstärkung ist, egal wo er auftritt – ist eine Binsenweisheit. Auch sehe ich Gunthers Titelregentschaft kurz und mittelfristig nicht in Gefahr. Wenn der Mann, außer seinen Wrestling-Fähigkeiten, nur noch etwas anderes in die Waagschale werfen könnte, so dass das Publikum mit ihm anbandeln könnte. Dann würde er sich für höhere Weihen empfehlen. Ich hoffe nur, man bricht hier nichts übers Knie und gibt ihm die nötige Zeit der Entwicklung.