AEW Comebacks die es nicht geben sollte

Seit dem Abgang von CM Punk gerät die AEW Fregatte immer mehr in schwere See. Ich will noch nicht von Seenot sprechen, aber war der Rauswurf von CM Punk schon nicht best for business, so sind es einige Personalentscheidungen der letzten Wochen auch nicht.

Nur um das klarzustellen: ich mag (mochte?) Paige bei WWE. Sie hat definitiv etwas, aber ob AEW das gerade so gut gebrauchen kann? Ich weiß ja nicht. Hier haben wir das Problem, dass Paige zwar aus ihrer WWE Zeit eine gewisse Reputation mitbringt, man aber diese nicht nutzen kann, da sie jetzt eben nicht als Paige auftritt sondern unter ihrem richtigen Namen Saraya. Wie spricht man das übrigens korrekt aus? Auch ist der Wiedererkennungswert stark gesunken, da sie sich optisch verändert hat. Aber gut, das sind alles Tony Khans Probleme, nicht meine.
Am meisten genervt hat mich aber dieses Promo-Segment mit Britt Baker, wo Saraya mehr als arrogant und frech herüberkam. Normalerweise schubst man Neuerwerbungen nicht gleich ins kalte Wasser. Man lässt die Dinge sich entwickeln. Es ist doch nicht glaubhaft, dass sie sofort Heat mit Kontrahenten hat, wo sie noch nicht einen Tag in dieser Promotion ist. Sie behauptet ohne einen Anflug von Bescheidenheit, dass AEW ihr Haus wäre und sülzt das Publikum die Ohren voll, dass sie ja nun von den Ärzten (welchen? bei WWE hätte sie schwerliche eine Freigabe erhalten) für ringtauglich erklärt worden wäre, dass sie seit so und so langer Zeit im Wrestlinggeschäft wäre und dass sie den Fans im Vereinigten Königreich soviel gegeben hätte – dass sie, nun ja, Anspruch auf AEW hätte.

Puh, das ist auf so vielen Ebenen einfach nur falsch und am Thema vorbei. Welchen AEW Zuschauer interessiert es, was sie für den Wrestlingzirkus in England getan hat? Wen kümmert es, wie lange sie schon dabei ist? Vor allem im Vergleich zu Dr. Britt Baker, die erst bei All Elite Wrestling zum Star wurde? Hulk Hogan hat nach 5 Jahren im Geschäft mehr Geld und Ruhm eingeheimst als die meisten seiner Kollegen in 40 Jahren zusammen! Aber wenn man gedacht hätte, die dummen Argumenten müssen ja mal langsam ausgehen, kommt sie mit der ollen Kamelle, dass sie ja mal gewrestelt hat, obwohl sie am selben Tag in einen Autounfall involviert war. Ja, selbst schuld.

Nach diesem verbalen Schlagabtausch haben wir nicht nur ein Match zwischen den Beiden bei Full Gear, wir haben auch ein Babyface, das hier extrem arrogant herüberkam und einen Heel, der erstaunlich viele gute Argumente hatte. Das sollte so nicht sein.

Die Auferstehung der Midcard – a Blast from the Past

Kommen wir zum nächsten schrecklichen Comeback, dessen Impact auf das sensible Verhältnis zwischen AEW und den Fans schlimmer nicht hätte sein können. Wer um alles in der Welt hat Tony Khan den Floh ins Ohr gesetzt, dass eine junge aufstrebende Wrestling Promotion einen Dinosaurier wie Jeff Jarrett braucht? Also vor der Kamera braucht? Double J hätte problemlos einen Posten Backstage bekleiden und dort geräuschlos zum Wohl der Firma wirken können. Aber wahrscheinlich ließ das sein Ego einfach nicht zu. Also muss der Fifty-Something raus vor die Kamera und das tun, was er am besten kann: Talent begraben (armer Darby Allen). Mit Gitarre übern Kopp und dem ganzen Yada-Yada-Yada. Wer auch immer gemeint hat, diese Personalie ist ein Must Have for the company, hasst seine Fans.
Ja, Jeff Jarrett hat Erfahrung im Ring und auch hinter den Kulissen, ja er sieht für sein Alter noch ganz gut aus, ja er kann solide Matches mit jedem haben – aber hier und heute zählt das alles nicht. Wenn es um die Personalie Jeff Jarrett im Jahr 2022 geht, kann es nur eine Meinung geben: Weniger JJ ist mehr. Sein Comeback bringt niemandem etwas und schadet nur. Mit seinem Namen verbinde ich (wie auch viele andere Fans) nur WCW, WWE und TNA. MJF hatte wohl recht, wenn er sagte, dass Tony (Khan) ex-WWEler offensichtlich bevorzuge. Unabhängig davon, ob sie der Promotion weiterhelfen oder nicht. Hauptsache einen Namen „einkaufen“ und auf die eigenen Talente scheißen. So hat WCW übrigens zum Schluss auch gedacht und wir wissen ja, was daraus wurde.

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