Der Vertrag des ehemaligen WWE World Heavyweight Champions Daniel Bryan mit World Wrestling Entertainment ist ausgelaufen.
Dem realen Arbeitsverhältnis entsprechend verlor er sein letztes großes Match bei der WWE Show SmackDown gegen Roman Reigns. Bedingung dieses Kampfes war, dass er WWE verlassen muss, wenn er gegen Universal Champion Reigns verliert – also ein klassisches I Quit Match.
Bryans WWE Run nach seiner Rückkehr aus dem Invalidendasein vor 3 Jahren hat erst in den letzten Wochen so richtig an Fahrt aufgenommen. Erst seitdem er Bestandteil des Titelkampfes zwischen Rumble Gewinner Edge und Universal Champion Roman Reigns wurde, haben die Offiziellen und auch große Teile des sogenannten WWE Universums realisiert, was für ein Diamanten sie in der Schatulle haben. Daniel Bryans Popularität bei den Fans ist nahezu ungebrochen, auch wenn durch den Thunderdome vieles verzerrt wird. Leider ist er wie der Großteil des WWE Kaders (abgesehen von Roman Reigns, Bobby Lashley oder Bianca Belair) in unsinnigen Storylines versauert. Der Titeldreikampf der letzten Wochen und sein I Quit Match mit dem für ihn unerfreulichen Ausgang sollten bei Heranziehung der Vertragsformalitäten anders betrachtet werden. Ich habe zuerst abgewunken, weil mir diese wichtige Information fehlte und ich eine Sabotage Cesaros sah.
Wie geht es weiter für Daniel Bryan?
Es ist ja kein Geheimnis, dass Bryan dieses Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Im Professional Wrestling ändert sich dann im allgemeinen dein Karrierestatus und vor allem deine Rolle. Auch wenn Bryan immer noch fit wie ein Turnschuh wirkt, wrestled er längst nicht mehr den Stil wie noch vor 8 Jahren, schon gar nicht in derselben Intensität. Die Frage ist dann auch gar nicht so sehr, wie viele Liter er noch im Tank hat oder wie motiviert er noch ist, sondern wie die Verantwortlichen das sehen. Man kann zwar nicht in Vince McMahons Kopf schauen, aber seine Ablehnung von Wrestlern, die nicht seinen Vorstellungen eines Bodybuilders entsprechen ist bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass DB jetzt noch einmal eine tragende Rolle im Main Event spielen wird. Sicherlich, ein Comeback und eine sich entwickelnde Fehde gegen Roman Reigns wären theoretisch möglich, aber Reigns vom Thron stoßen? Auf absehbare Zeit ist das nicht sehr wahrscheinlich.
Da käme dann die derzeit zwangsläufige Frage nach All Elite Wrestling auf. Die Promotion von Tony Khan ist mittlerweile zu einer kleinen Oase für ehemalige WWE Angestellte (nicht nur Wrestler) geworden. Chris Jericho, Dean Ambrose (a.k.a. Jon Moxley), Big Show, The Revival … um nur einige Namen zu nennen. Auch wenn Daniel Bryan aktuell nicht der ganz große Name bei WWE ist, würde er als YES-Man und ehemaliger Schwergewichts-Champion eine gewaltige Reputation mitbringen, die AEW helfen und WWE schaden würde.
Was würde sportlich für ein Anheuern bei AEW sprechen?
Um ehrlich zu sein, nichts. Trotz WWEs derzeitiger Verfassung sehe ich dort immer noch mehr wrestlerisches Potential als bei der Konkurrenz. Kann es DBs Anspruch sein, gegen nervige Kinder, alternde Säcke oder technisch limitierte Riesen anzutreten?
Objektiv betrachtet möchte AEW auch nur den Namen Daniel Bryan, nicht den Wrestler.
Wären die Storylines reizvoll? Welche Gegner wären vorstellbar?
Sicherlich gäbe es auch bei AEW potentielle Fehdenprogramme mit einen gewissen Reiz und auch manche Storyline hätte man mit seiner Beteiligung bei WWE so noch nicht gesehen. Aber. Aber! Dafür müsste sich bei All Elite Wrestling grundsätzlich etwas in der Ausrichtung ändern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Daniel Bryan bei WWE aufhört, um bei AEW in Bullshit Fehden verheizt zu werden und seinen guten Ruf in der Wrestlingwelt aufs Spiel zu setzen. Könnte sich irgendwer den Anführer des YES-Movements im zentrum des Exploding Barbwire Death Match vorstellen?
Wenn das gesamte Konzept von AEW geändert wird, könnte Daniel Bryan dort seinen Platz finden.
Ein Engagement bei AEW wäre ein WWE Abschied für immer
Gehst Du einmal durch die AEW Tür, ist die WWE Tür für immer zu. Zumindest solange Vince McMahon dort das Sagen hat. Sicherlich wartet irgendwann die Aufnahme in die WWE Hall of Fame, aber das wäre von einer aktiven und ertragreichen (Stichwort Geld) Einstellung eines Rückkehrers weit entfernt. ich kenne Bryans finanzielle Situation nicht und weiß nicht, ober er überhaupt noch in den Ring „müsste“, aber AEW sollte ihm schon eine Menge Geld anbieten, denn von WWE wird danach nicht mehr viel kommen.