Nein, ich glaube nicht an einen Heelturn Roman Reigns im Zuge des PPV Great Balls of Fire.
Ja, zum Ende des Ambulance Matches gegen Braun Strowman konnte man den Eindruck gewinnen, jetzt dreht der Big Dog durch und wechselt auf die dunkle Seite. Das würde Vince McMahon seinem Lieblingsspielzeug aber niemals antun. Wenn dem nämlich so wäre, hätte Reigns nicht einen Tag später bei RAW (10. Juli) eine Titelchance erhalten sondern wäre vom Fleck weg „verhaftet“ worden. Jemanden eingesperrt in einem Fahrzeug mit vollem Tempo gegen ein Hindernis zu rammen kann einem schon als versuchte Körperverletzung, Totschlag oder sogar Mordversuch ausgelegt werden.
Obwohl die Szenen heftig waren und meiner Ansicht nach nicht in ein Wrestlingmatch gehören sehe ich es eher so, dass Roman Reigns einfach ein wenig härter geworden ist und sich im Charakter ein wenig Randy Orton angleicht. Nicht so sehr der klassische Tweener, mehr der fokussierte Bad Ass, der es den Gegnern mit gleicher Münze heimzahlt. Wie gesagt, das ist WWE-Logik und die muss nicht immer logisch sein.
Warum jetzt aber mit aller Macht auf eine Auseinandersetzung zwischen Reigns und Lesnar beim Summerslam hingearbeitet wird, kann ich nicht sagen. Aus der Fehde Reigns/Strowman ist die Luft noch längst nicht raus. Es muss ja nicht wieder sowas Dämliches wie ein Ambulance Match sein. Das wäre ein Programm, aus dem Strowman als absoluter Main Eventer und Top Star draus hervorgehen könnte. Schon jetzt jubelt ihm die Hälfte des Publikums uneingeschränkt zu. Meiner Meinung nach macht WWE in Sachen Strowman momentan sehr viel richtig und wenig bis gar nichts falsch. Aber wenn sich der Push nun rentieren soll, muss er weiter im Main Event bleiben und kann nicht mit einer Kurzzeitfehde gegen Reigns abgespeist werden.
Reigns muss sogar ein Babyface bleiben, wenn er gegen Brock Lesnar um die Universal Championship kämpfen soll. Brock Lesnar ist immer noch ein Heelchampion, auch wenn seine Fanbase relativ stark ist und ihm mehr Pops zukommen lässt, als so manchen Face.