Roman Reigns bei SmackDown – fühlt sich falsch an

Was bei NFL, NBA und NHL einfach ein Draft oder Pick up ist, heißt bei WWE in aller Bescheidenheit „Superstar Shakeup“. Im Zuge dieses Verschiebebahnhofs ist The Big Dog Roman Reigns zur B-Show (man muss es leider so sagen) von WWE gewechselt. Nach dem Abgang von Dean Ambrose machte die Beibehaltung der Shield Gruppierung keinen Sinn mehr – zumal Seth Rollins den Titel hält, der ursprünglich für Reigns vorgesehen war. Eine Fehde zwischen beiden ehemaligen Shield-Brüdern macht zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Besonders dann nicht, wenn keiner von beiden zum Heel turnt.

Da der große Samoaner aber ein Wrestler ist, aber ohne Titelkampf nicht unterhält – war sein Wechsel zu SmackDown nur folgerichtig. Aus diesem Blickwinkel.
Ansonsten fühlt sich die ganze Situation nicht richtig an. Im internen Ranking muss sich SmackDown seit jeher hinter Monday Night Raw anstellen, ist sozusagen nur eine bessere Ersatzbank. Gemessen am Status von Roman Reigns und den Anstrengungen, die man unternommen hat, um ihn in der Publikumsgunst ganz nach oben zu bringen (vom Erfolg oder Mißerfolg sehen wir hier mal ab), ist der SmackDown Wechsel eher so etwas wie eine Bestrafung oder noch schlimmer: ein Eingeständnis, dass das Roman Reigns Experiment gescheitert ist?!
Reigns glänzt noch am ehesten in Fehden gegen große Namen. Die sind bei SD dünn gesät. Natürlich kann man argumentieren, dass ihm der Wechsel neue Konstellationen eröffnet, neue Fehden ermöglicht – aber so richtig große Namen sehe ich da nicht. Blieben noch die Titel. Sollte Kofi Kingston als Top Babyface weiterhin den höchsten Titel behalten dürfen, wird es sich WWE nicht leisten, Reigns als Herausforderer zu positionieren – wenn man nicht möchte, dass er aus der Halle gebuht wird. Alle anderen Gürtel sind nur Lückenfüller und Platzhalter – diese Phase einer Karriere sollte Reigns längst hinter sich gelassen haben.

Meiner Meinung nach wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um aus Roman dem verkrampften Babyface, Reigns den desillusionierten Heel zu machen. Ein Heel, der enttäuscht über seine Degradierung und ausbleibende Liebe des Publikums den gesamten Roster zerlegt, bevor er zurück zu RAW kommt. Bei Becky Lynch hat es ja schließlich auch funktioniert, auch wenn die Voraussetzungen andere waren.

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