Wrestlemania 33 – Was erwartet uns?

Der Royal Rumble 2017 ist gerade vorbei – man kann vom Ergebnis halten was man will – und eröffnet den Weg zu Wrestlemania 33. In keiner anderen Wrestling Großveranstaltung von WWE werden wichtigere Entscheidungen getroffen und Grundsteine für WM getroffen als beim ehrwürdigen Rumble.

Bei Wrestlemania werden Fehden beendet, neue Fehden gestartet, Titel wechseln und hin und wieder werden aus bisherigen Superstars Legenden. Das ist nicht unbedingt alles ein Muss (wie man in einigen eher schwächeren Wrestlemanias gesehen hat), aber wenn so etwas passiert – dann doch bei Wrestlemania.

Der WWE World Heavyweight Champion Title

Mit dem Ausgang der Battle Royal wissen wir, dass Randy Orton auf jeden Fall einen Kampf um die WWE Heavyweight Championship in Aussicht hat. Bis jetzt lautet die Paarung Orton vs. Cena, weil Big Match John ja den Titel von AJ Styles gewinnen konnte. Ein großartiges Match, das auf jeden Fall in die Auswahl für the match of the year in Frage kommt. Ob der Cenation Anführer den Gürtel bis Wrestlemania behalten wird, weiß ich nicht. Die Paarung Orton gegen Cena hatten wir in der Vergangenheit zu oft, als dass sich dort noch etwas herausholen lässt. Sicher ist nur, dass Cena den Titel nicht ewig halten wird. Bei der nächsten Gelegenheit wird er ihn abgeben, um ihn dann schnellstmöglich wiederzugewinnen, damit er dann Ric Flair als Rekord-Titelinhaber ablösen wird (gleichgezogen hat er mit dem Nature Boy beim Rumble). Diese Genugtuung lässt sich Vince McMahon nicht nehmen. Der Rekord-Titelhalter käme dann aus seiner Wrestling-Promotion. John Cena wäre dann nicht nur ein eingekaufter Star wie es Flair gewesen ist – Cena ist zudem eine echte WWE Eigenzüchtung, einer der ganz wenigen Superstars, die WWE in den letzten Jahren selbst hervorgebracht hat. Er wird also definitiv den Titel ein 17. Mal gewinnen und weil er nicht mehr der Jüngste ist, wird das nicht erst in 5 Jahren sein.

Undertaker gegen Roman Reigns?

Es ist ja immer eine Schwierigkeit, einen geeigneten Gegner für das Urgestein von WWE, den Undertaker zu finden. Im letzten Jahr hat man sich mehr schlecht als recht mit Shane McMahon beholfen. Eine absolute Notlösung. Leider sieht das WWE anders und hatte tatsächlich das Match Brock Lesnar gegen den SmackDown Commissioner auf der Card. Aber zurück zum Undertaker. Jemand mit seinem Standing verdient natürlich auch einen entsprechenden Gegner. Enzo Amore wäre lachhaft, das mit dem erwähnten Brock Lesnar hatten wir schon. Bleibt nicht viel übrig. Jetzt soll sich der Big Dog Roman Reigns am Sensenmann versuchen. Dass Reigns den Undertaker in der Battle Royal eliminierte, hat der ganzen Sache die nötige Stipulation gegeben. Ich rechne fest mit einem Sieg des Samoaners. Vince will ihn – koste es was es wolle – als Siegertypen und the next big thing durchdrücken und der Undertaker ist ein corporate man, der eine Niederlage in Kauf nimmt, wenn dadurch ein zukünftiges Talent profitiert.

Goldberg vs. Lesnar III

Der eigentliche Main Event, auf den alle schauen werden, ist das Aufeinandertreffen zweier echter Stars und Legenden. Auch wenn dieses Match nur 5 Minuten dauern wird (sorry Goldberg). Die Bestie Lesnar hat noch ein Hühnchen mit Bill Goldberg zu rupfen. Erst die krachende Demontage bei der Survivor Series 2016, dann der blitzschnelle Abgang in der Battle Royal. Das schmerzt. Die Bitte um ein drittes Match bei Wrestlemania wurde von Paul Heyman bereits ausgesprochen und ich könnte mir gut vorstellen, dass Brock Lesnar bei diesem wahrscheinlich letzten Aufeinandertreffen die Verhältnisse geraderückt.

Was geht bei Kevin Owens?

Ich bin mir bei Kevin Owens nicht sicher, ob man eine geeignete Auseinandersetzung für den Träger der Universal Championship finden wird. Braun Strowman wurde ja in letzter Zeit regelrecht zum unbesiegbaren Monster aufgebaut. Wird das für einen Kampf auf Main Event Level reichen? Owens kann fast aus jedem gute Leistungen rauskitzeln. Wenn er will. Man weiß aber auch, dass solange Chris Jericho an seiner Seite ist, immer ein unfair erzwungenes Ergebnis herauskommt. So lustig diese Partnerschaft auch sein mag, verbaut sie doch mögliche Überraschungen.

Triple H vs. Seth Rollins – Droht durch Verletzungspech ein vorzeitiges Ende der Fehde?

Wird Seth Freakin Rollins wieder gesund bis Wrestlemania? Davon hängt alles ab. Die lange erwartete Fehde gegen NXT Chef und ehemaligem Mentor Triple H hat noch nicht mal an Fahrt aufgenommen, da schlägt Samoa Joe zu. Der nächste Ausfall eines Wrestlers, der auf sein Konto geht. Der entwickelt sich langsam zu einer teuren Angelegenheit für WWE. Persönlich fand ich, dass die Fehde gegen Triple H zu spät gestartet wurde. Jetzt weiß doch gar keiner mehr, worum es den Beiden eigentlich geht. Das Business ist halt schnelllebig. Rollins ist in der Face-Rolle auch ziemlich blass geworden.
Jetzt darf auch noch Samoa Joe mitmischen und die Drecksarbeit für Triple H erledigen. Eigentlich die optimale Konstellation und Einführung, aber wenn Rollins nicht rechtzeitig gesund wird, war die ganze Vorarbeit umsonst.

Diverse Diven haben ihre Finger im Spiel

Bei den Damen kann ich es überhaupt nicht einschätzen, ob sich Wrestlemania durch Titelwechsel auszeichnen wird. Muss auch gar nicht sein, im Moment läuft es ganz gut. Die richtigen Wrestlerinnen tragen die Gürtel und mit Mickie James hat man das richtige Talent zu SmackDown geholt. Frag mich nur, weshalb die Reaktionen des Publikums so verhalten sind.

Keine großen Überraschungen an der Tag Team Front

Die aktuellen Tag Team Champions sind ja Luke Gallows und Karl Anderson. Man möchte sagen: endlich.
Wenn es dazu nicht gekommen wäre, hätte man die zwei Athleten gänzlich abschreiben können und ihr WWE Engagement aus den Schriften tilgen müssen.
Leider mussten dafür Cesaro und Sheamus ihre Titel abgeben. Und das, wo es anfing Spaß zu machen, den Beiden zuzusehen. Aber so ist das, wenn man 4 verbookte Wrestler aufeinander loslässt. Man kann nur verlieren.
Sofern der WWE Boss nicht bestimmt, dass der Tag Team Title zur heißen Kartoffel wird – sehe ich keinen Titelwechsel bei WM 33.

Dünner Roster bei den Cruiserweights – keep the system running

Sprechen wir nochmal kurz die Cruiserweights an: Es führt derzeit kein Weg an Neville vorbei. Der Heelturn hat ihm eine Frischzellenkur verschafft. Nur doof, dass er seinen Finisher, den Red Arrow, nicht mehr zeigen darf. Weil, wo gibt’s denn sowas – ein Heel mit Technik und Können? Nicht bei WWE.
Da der Kader der Leichtgewichte eher dünn besetzt ist (um das mal vorsichtig auszudrücken), wird man es so weiterlaufen lassen wie bisher.

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